TREND#4 Kreislaufwirtschaft

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4

Wien
wird zirkulär

Die Stadt Wien hat einen „Do Tank Circular City Wien“ gegründet und will bis 2030 kreislauf- fähiges Bauen zur Norm machen. Bauteile und Materialien von Abrissgebäuden und Großumbauten sollen zu 80 Prozent wiederverwendet oder -verwertet werden. Märkte für kreislauforientierte Bauweisen sollen entwickelt werden. Konsequenzen: eine neue OIB-Richtlinie, ein Gebäudepass u. v. m.

zirkulaer
SCHON VORHER
AN NACHHER DENKEN
„Recyclingfähigkeit muss schon in den Ausschreibungen bedacht werden, und Rückbaukonzepte müssen Teil von Neubauplanungen sein“, sagt Anna-Vera Deinhammer, Leiterin des Do Tanks.
WERTSCHÖPFUNG VOM
RESSOURCENVERBRAUCH
ENTKOPPELN
Reduce, Reuse, Recycle sind die Themen, mit denen der Do Tank Circular City die Stadt Wien bis 2040 zum Musterschüler in Sachen Klimaneutralität mit Gebäuden führen will. Eine Circular City, so das Programm, soll Wohlstand und ein gutes Leben in der Stadt ermöglichen, ohne die endlichen Ressourcen überzustrapazieren. Logische Schlussfolgerung: Die Wertschöpfung müsse daher vom Ressourcenverbrauch entkoppelt werden.
ROADMAP
BIS 2030
Im Fokus der Aktivitäten des Do Tanks steht, wie in Zukunft geplant wird und welche Baumaterialien verwendet werden. Eine neue, siebte OIB-Richtlinie zur Nachhaltigkeit am Bau wird darum mitgestaltet. Das Ausschreibungs- und Beschaffungswesen will man ebenfalls kreislauffähiger machen. Dabei geht es u. a. um die Trennbarkeit der Produkte als Voraussetzung für Wiederverwertbarkeit am Ende des Lebenszyklus. Verbundstoffe etwa können später nicht getrennt werden, müssen also vermieden werden. Die Einführung eines materiellen Gebäudepasses, der angibt, wo welche Produkte verbaut sind, gilt hierfür als Voraussetzung.
MATERIELLER
GEBÄUDEPASS
Im Fokus der Aktivitäten des Do Tanks steht, wie in Zukunft geplant wird und welche Baumaterialien verwendet werden. Eine neue, siebte OIB-Richtlinie zur Nachhaltigkeit am Bau wird darum mitgestaltet. Das Ausschreibungs- und Beschaffungswesen will man ebenfalls kreislauffähiger machen. Dabei geht es u. a. um die Trennbarkeit der Produkte als Voraussetzung für Wiederverwertbarkeit am Ende des Lebenszyklus. Verbundstoffe etwa können später nicht getrennt werden, müssen also vermieden werden. Die Einführung eines materiellen Gebäudepasses, der angibt, wo welche Produkte verbaut sind, gilt hierfür als Voraussetzung.
AUCH DER BESTAND
IST BETROFFEN
Der Materialienpass soll aber nicht nur beim Neubau zur Anwendung kommen. Es wird davon ausgegangen, dass auch die verbauten Materialien in Bestandsgebäuden bald leichter zu identifizieren sein werden. Dazu ist die Stadt mit Instituten an der TU Wien in Verbindung, wo beispielsweise mit Lasertechnologie an Methoden zur Gebäudesanierung geforscht wird. Ein materieller Gebäudepass könne für Eigentümer quasi auch den Nachweis über Werte erbringen, welche im Gebäude in Sachen Re-Use oder Recyclierbarkeit „schlummern“.
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