Die 7 größten Baustellen Österreichs

Probierturm

1. Ein ­ProbierTurm

Nicht nur Wien will eine Smart City sein. Auch Graz. Freilich muss man sagen, dort fallen die Tower ein wenig kleiner aus als in Wien. Vielleicht ist aber gerade das besonders smart … Ende 2015 soll jedenfalls der von Markus Pernthaler entworfene 60 Meter hohe Science Tower fertig sein, und zwar inmitten der Smart City Graz, die auf 130.000 Quadratmeter hinter dem Hauptbahnhof projektiert ist. Die 15 Stockwerke des Turms schaffen es auf eine Nutz­fläche von ca. 2.700 Quadratmeter. Und warum Science? Hier sollen grüne Technologien und Nachhaltigkeits-Ideen erforscht werden – ein Testobjekt, anhand ­dessen man für zukünftige Projekte lernen will. Daher gilt er nicht nur aufgrund seiner Höhe als Wahrzeichen des Entwicklungsgebiets.

2. Interdisziplinäres Zentrum

Die größte Baustelle Tirols war lange Zeit das Kinder- und Herzzentrum der Universitätskliniken Innsbruck. Dieses ist nun fertig, und schon geht es weiter mit einem noch größeren Vorhaben: Die Innere Medizin Süd bekommt ein eigenes, neues Gebäude, ein Zentrum, wie es heißt. Denn wichtig bei der Planung und dem Konzept war, dass hier verschiedene Teams interdisziplinär zusammenarbeiten und auch organisatorisch zusammengeführt werden sollen. Gekühlt wird die Immobilie übrigens mit Grundwasser. 79 Millionen Euro investieren Bund und Land für den Neubau.

Muthgasse

3. Cluster sei Dank! Oder doch nicht.

Wer um den aktuellen Stand des Wiener ­Gewerbe­immobilienmarktes weiß, kennt die Probleme: kaum neue Projekte, aber auch kaum Nachfrage großer Konzerne. Gut, wenn man sich da auf ein Cluster konzentrieren kann. Am Wiener Standort Heiligenstadt gibt es einen solchen für Biotechnologie unter der Bezeichnung Life­Science Vienna Muthgasse. Hier entstehen gerade immerhin rund 29.000 Quadratmeter Mietfläche, das Projekt heißt BioTech II und wurde von Hoffmann-Janz ZT GmbH geplant. Drinnen: Labors und Büros. Oder auch nicht, denn im Februar dieses Jahres wurde bekannt, dass nun die Tourismus­schule Modul bzw. Modul University dort ihren gemeinsamen Standort beziehen ­werden. Und schwupps, schon spricht man von einem „Tourismus-Campus“. Bei den Projektentwicklern handelt es sich übrigens um die WSE und die gerade zum Verkauf stehende BAI.

4. Umsteigen in die neuen Zentralen

Na klar, das Areal des neuen Wiener Hauptbahnhofs gehört in diese Liste der größten Baustellen Österreichs natürlich mit hinein. Der Bahnhof selbst ist fertig, an anderen Stellen wird noch emsig gebaut. Das Motel One etwa, ein 60 Meter hoher Hotelturm mit rund 530 Zimmer, hat bereits Dach­gleiche gefeiert, jetzt geht’s innen drum, rechtzeitig fertig zu werden. Die ECE hat entwickelt, der Brand Motel One betreibt. Die ÖBB hat ihren Turm und ihre neue Zentrale auch bereits bezogen, ein anderer Konzern, die Erste Bank, steht kurz vor der Übersiedelung. Ein Bürohaus für die Drittverwertung wird mit dem Puro entstehen. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im ­Sommer 2015 aufgenommen, als Bauzeit rechnet der Entwickler (ebenfalls die ECE) mit rund 18 Monaten. Was genau nun mit dem Baufeld „Quartier Belvedere Central“ passiert (UBM will hier Hotels entwickeln), ist derzeit wohl ebenso offen wie der Mieter, der in den von der Signa gerade in Entwicklung ­befindlichen Büroturm „The Icon“ einziehen wird.

Linz

5. Mittig und grün

Die größte Baustelle Oberösterreichs ist mitten in seiner Hauptstadt zu finden: Grüne Mitte Linz heißt das Quartier, das dort entsteht. Bis 2016 werden auf einer Fläche von rund 87.000 Quadratmeter insgesamt 700 Wohnungen und 50 betreubare Wohneinheiten sowie ein Kinder­garten gebaut. Sieben Genossenschaften haben sich dafür gemeinsam mit der Stadt Linz zusammengetan. Und warum grün? Nach dem Motto „hängende Gärten“ werden Terrassen, Loggien, Dächer und Höfe intensiv begrünt, aber Kernstück des Projekts ist ohnehin ein in der Mitte liegender Park, eine grüne Lunge sozusagen. Hier findet sich der Rodelhügel wie auch ein Lianen-Weiden-Dschungel, ein Baumhaus, eine Kletteranlage und ein Laufband. Das „Rückgrat“ des Stadtteils soll eine multifunktionale Linden­allee durch die grüne Innenzone bilden. Somit geht man auch in Linz den Weg, innerstädtisch zu verdichten, aber gleichzeitig großzügige Frei­räume zur Erholung zu schaffen.

6. Die Stadt in der Stadt

Keine Frage: Die Seestadt Aspern zählt zu den größten Baustellen im Land. 340 Fußballfelder groß ist das Gebiet, auf dem noch rund 20 Jahre gebaut werden wird. Immerhin, es sollen dort ja auch einmal 20.000 Menschen leben. Offen bleibt momentan noch, wie ebenso viele Arbeitsplätze in dem neuen Stadtteil entstehen sollen. In der Zwischenzeit wird ein Baufeld nach dem anderen entwickelt und mit durchaus alternativen Ideen der Standort ins Gespräch gebracht – zum Beispiel mit dem „Kranensee-Ballett“, bei dem sich die Baukräne in Leichtigkeit übten oder zuletzt zum Jahreswechsel, als spektakuläre Lichtkunst von vier Künstlerinnen bzw. Künstlerkollektiven gemeinsam mit prominenten DJs wie DJ Electric Indigo und DJ Evren da Conceição die Gäste durch die Silvester­nacht begleiteten. Ach ja, und Immobilien werden auch entwickelt – neben den Wohnbauten soll nun tatsächlich das Holzhochhaus von der Kerblergruppe gebaut werden.

Aigen

7. Nachbar von DJ Ötzi

Die Familien Porsche und Piëch wohnen hier, auch Franz Beckenbauer, DJ Ötzi oder Renate Thyssen-Henne: Der Stadtteil Aigen gilt als einer der teuersten Wohnbezirke in der Stadt Salzburg. Jetzt kommen 19.000 Quadratmeter Baufläche hinzu – allerdings nicht für den Jetset, sondern für eine intelligente Durchmischung. Die Konzeptverantwortung hat das Diakoniewerk, die Bauherren der 175 Wohneinheiten sind der gemeinnützige Wohnbauträger gswb, Lebenswelt Wohnen und Viktoria Haus. Das macht in Summe ein buntes Spektrum an Wohnformen aus: Vom betreuten übers altersgemischte oder behindertengerechte Wohnen werden auch servicierte Einheiten sowie christliche Wohngemeinschaften angeboten. Begonnen wurde mit der Baustelle Ende Februar, 2017 sollen die Wohnungen übergeben werden.



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